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Zum Gedenken an Pfarrer Giersch

Am 25. Januar 2007 gedachten wir in der Altherzberger Kirche des Pfarrers Hellmuth Giersch, der von 1933 bis 1943 dort wirkte – als Prediger, Seelsorger, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates.

 

Im Pfarrerverzeichnis ist sein Lebenslauf kurzgefasst zu lesen:

„Giersch wurde am 25.01.1907 in Mbozi (Deutschostafrika) als Sohn des Missionars Otto Giersch und dessen Ehefrau Magdalene, geb. Seiler, geboren. Missionars Giersch wurde später Pfarrer in Alzenau (Schlesien). Hellmuth Giersch besuchte die Kreuzschule in Dresden, dann das Pädagogium in Niesky, machte sein Abitur in Schulpforta, studierte in Breslau, Berlin und Halle Theologie, legte sein 1. Examen in Halle 1929 ab, war dann Inspektor am Schlesischen Convikt in Halle, machte das zweite Examen 1932 und wurde Vikar in Oschersleben an der Bode, kam dann 1933 zunächst als Hilfsprediger nach Altherzberg, wurde 1934 Pfarrer dort selbst. Im Februar 1943 Heeresdienst eingezogen, ist er seit 1944 vermisst.

 

Er verheiratete sich in Altherzberg am 11.06.1939 mit Herta Gertrud Wegner, der Tochter des Gärtners Willi Wegner und dessen Ehefrau Gertrud. Aus der Ehe gingen hervor: Hans-Peter 1941, Georg 1942, Johann 1940, Gertrud Annegret 1943.“

 

Für die Gemeinde von Bedeutung war sein sehr frühes Einstehen für die „Bekennende Kirche“. Der Gemeindekirchenrat hatte schon im Juni 1934, drei Wochen nach der Veröffentlichung der Theologischen Erklärung der Bekenntnissynode von Barmen (nachzulesen im Gesangsbuch Nr. 810), den Beschluss gefasst, sich auf den Boden dieser Erklärung zu stellen und einen Bruderrat zu bilden. Das war eine mutige Entscheidung des Pfarrers und des Gemeindekirchenrates. Konsequenzen (Verhaftung) blieben nicht aus.

 

An sein Wirken wurde in der Andacht am 25.01.2007 dankbar erinnert. In einem sehr anrührenden fiktiven Brief an seinen Vater sagte sein Sohn:

 

„Heute haben wir uns an deiner Wirkungsstätte und dem unvergessenen Ort unserer Kindheit eingefunden. Es ist schön zu wissen, dass du hier glückliche Jahre hattest, viel getan hast, dass du kein Mitläufer der Nationalsozialisten warst, sondern ihnen selbstlosen Widerstand entgegengesetzt hast. Das hat mir bei vielen Gewissens-entscheidungen in der DDR oft Mut gemacht.“