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Herzberg Stadtkirche St.Marien

Die Stadtkirche St. Marien ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche, bei der jedes Schiff durch eine Apsis (Altar-, Chornische) abgeschlossen wird. Der Baubeginn der aus roten Backsteinen errichteten Kirche ist ungeklärt.

Die Kirche ist 42,50 Meter lang, 22 Meter breit und 14,50 Meter hoch bei einer Firsthöhe von 30,90 Metern. Der Rundgang des Turmes befindet sich in einer Höhe von 36,30 Metern, die Laternenbasis in 49 Metern Höhe, die Kugel letztlich in 59,40 Metern Höhe, und das goldene Herz befindet sich in 64,27 Metern Höhe über dem Betrachter.

Ursprünglich war sie dem Schutzherrn der Kaufleute, dem heiligen Nikolaus geweiht, dessen Verehrung niederländische Siedler verbreitet hatten. Über die gesamte Baugeschichte der Kirche im 14.Jh. gibt es lediglich folgende Auskunft:

Danach hat sich 1377 die Kirche schon im Bau befunden, vermutlich 1350 mit der Errichtung der vieröstlichen Joche. Die drei westlichen Joche weisen immer nüchterner werdende Bauformen auf. Sie wurden sicher erst nach 1411 in Bau genommen. Als Bauzeit der Kirche avanciert demnach 1350 (1370 bis 1450). Dem Stil der Deckenmalerei nach zu beurteilen, wurde die Osthälfte der Kirche um 1410/15, nach 1430 die Westhälfte eingewölbt.

Den Turm errichtete man auf einem rechteckigen Grundriss und führte diesen über in ein Oktagon. Durch den Stadtbrand von 1483 stark beschädigt, stürzte er 1495 ein und konnte erst 1562 wieder instand gesetzt werden. Zu Beginn des 17. Jh. entstanden die zweite Bekrönung, das kleinere Oktagon, Haube und Laterne. Im Turmknopf befindet sich eine umfangreiche Dokumentensammlung und ein Münzenschatz aus vielen Jahrhunderten.

Auf der Nordseite schließt sich an das dritte östliche Seitenschiff eine ursprünglich eingeschossige Sechseckkapelle an. Diese stand einst wohl allein und existierte wahrscheinlich schon vor Baubeginn der Kirche. Die Reste der Originalfenster aus dem 14. Jahrhundert (spätgotisch 1370-80) sind kunstgeschichtlich außerordentlich bedeutend und bemerkenswert.

Das aus dem späten 15. Jahrhundert stammende Obergeschoß, bewahrte ursprünglich das Kirchenarchiv auf. Es ist von der im 19.Jh. eingebauten Empore aus zugänglich und weist ein Zellengewölbe auf. Die Türmerwohnung birgt heute das Albert-Schweitzer-Heim der evangelischen Jungen Gemeinde Herzberg und war immerhin noch bis zum Jahre 1955 von einer Türmerfamilie bewohnt.

St.

St. Marien Kirche um 1955

Während einer umfassenden Kirchenrestaurierung entstanden 1864 bis 1868 die neugotischen Eingangshallen an den Seitenportalen und die beiden Treppentürme am Chor. Auch wurden in dieser Zeit an den Fenstern Backsteine durch Sandsteinmaßwerk ersetzt. Seit 1989 sind umfangreiche Sanierungsarbeiten am gesamten Festkörper der Kirche vorgenommen worden.

Die Fenster im Altarraum stammen aus den ersten Jahren des 20. Jh. Die Kapelle wurde 1955 neu gestaltet. Die Orgelempore und die anderen Emporen, das Gestühl und die Bemalung des unteren Kirchenteils wurden 1864 ergänzt, während der Altar aus dem Jahre 1765 stammt.

Die von Dorothea Teufel gestiftete Kanzel wurde 1663 geschaffen und der aus Serpentinstein gehauene Taustein entstand 1624. Die Orgel wurde 1896 von dem Herzberger Arzt Dr. Franz gestiftet, gebaut wurde sie von der Firma Rühlemann aus Zörbig.

Das Geläut der Kirche besteht aus vier Glocken, die aus der ersten Hälfte des 15.Jh. stammen.

Die kunstgeschichtliche Bedeutung der Herzberger Pfarrkirche, die bis heute nur wenigen bekannt ist, erklärt sich in aller erster Linie aus dem nahezu vollständig erhaltenen Programm mittelalterlicher Gewölbemalerei. Im älteren Teil des Baus dürfte die Bemalung stilkritischer Überlegung zufolge um 1415 stattgefunden haben.

Der farbige Gesamteindruck wird durch grüne, braune und gelbe Töne bestimmt. Die Ornamentfelder der Seitenschiffe schließen sich in ihrem Farbcharakter den Hauptschiffjochen an. Der überwältigende Gesamteindruck kann verbal nicht vermittelt werden. Man sollte ihn durch einen Besuch dieses Kunstwerkes "erleben".

Quelle:

Stadt und Amt Herzberg (Elster); 1. Auflage 1999

Foto 2005 unten:

M. Krüger (Frauenhorst)

 

St. Marien2

St. Marien Kirche 2002

 

 

 

Kirche

St. Marien Kirche 2005